Auch in diesem Jahr standen noch einige Arbeiten an. So hatte meine neue Freundin das Doppelbett als „Zwei-Mann-Sarg“ betitelt und dort oben auch Platzangst bekommen. Ein täglicher Umbau der Sitzecke zu Schlafzwecken war mir auf Dauer einfach zu nervig und so entschloss ich mich, die geschätzten 3 Monate für den Umbau (es gab ja auch noch andere Sachen zu erledigen – 3 Monate waren der Zeitraum ab Demontagebeginn bis zur Fertigstellung, so, dass man das Bett wieder nutzen kann) zu investieren.

Das Ziel waren ~75 cm Deckenhöhe ab Matratze, also insgesamt das Bett 25 cm absenken. Intensive Meßarbeiten, wie man das realisieren kann, folgten. Das meiste lies sich durch den Umbau des Krans für die Verladung des Motorrads realisieren. Auch der Umbau vom Holzlattenrost auf das Froli-System brachten weitere 3 cm Platz.

 Die über die Jahre gefundenen Plätze für Werkzeug, Teile etc. waren fast alle hinfällig, da nun 25 cm weniger Platz in der Heckgarage waren. Andererseits wurden auch einige Kleinigkeiten beseitigt bzw. verbessert, die nicht ganz optimal waren und mir im Laufe der Jahre aufgefallen waren.

Am meisten Kopfzerbrechen bereitete mir der Kran. Man kann zwar wieder dranschweißen, aber eine nachträgliche Korrektur würde sehr viel Zeit und Aufwand bedeuten. Die Lagerung des Krangalgens am Mast musste die Last des Motorrads mit Käfig sicher verkraften. Um Platz zu gewinnen, habe ich den Galgen von 10 cm Höhe auf 6 cm verringert, die Konstruktion für die Aufnahme der 20 mm Schraube musste entsprechend solide sein.

Nach kleineren Korrekturen an den Arbeiten passte schließlich alles. Das Motorrad lässt sich verladen, das Bett wurde mit neuem Teppich an den Seitenwänden ausgestattet, die Schränke im Kopfbereich erhielten Aufsätze und das ehemalige Einzelbett (unter dem Doppelbett) wurde Stauraum.

Im Juni wurde die Frontscheibe ausgebaut und dort mehrere Roststellen beseitigt. Auch in den beiden Türen waren im unteren Bereich Rostmacken, die ebenfalls entfernt wurden. Da der Grill und die kleine Serviceklappe darüber nicht mehr gut aussahen, wurden bei der Aktion diese auch entrostet und lackiert.

Auch wenn ich bereits in dem Reise-Blog nach CZ darüber geschrieben habe, hier der Vollständigkeit halber noch einmal:
Am Sonntag, 9.07.2023 sind wir nach Waldkirchen abgefahren und bei Mogauspuff auf dem neuen Gelände schön eben zum Übernachten geparkt. Allerdings wurde es etwas später als Andreas und ein Freund abends auf den Hof kamen und wir noch und leckeren bayerischen Gerstensaft wegen Flüssigkeitshaushalt (es war sehr heiß!) zu uns genommen haben.
Während wir am nächsten Tag (Montag, 10.07.) mit den ÖFIS nach Passau fuhren, machte sich Andreas an die Arbeit.
Als wir gegen 17h zurückkamen, war der Edelstahlauspuff fertig und drin.
Ich wollte dann das Fahrerhaus zurückpumpen, allerdings spritze die Hydraulikflüssigkeit heftig aus dem Zylinder. Obwohl Andreas schon längst Feierabend hatte, half er und wir versuchten die Kabine mit dem Stapler zurückzuziehen. Es ging allerdings nur wenige Zentimeter, dann drehten die Räder durch. Auch ein Abtrennen der Leitungen brachte uns nicht weiter. Kurzerhand organisierte Andreas seinen Freund Rainer, der selber eine Mercedeswerkstatt hat und zu dritt schafften wir dann am Fahrerhaus. Erst als der Hydraulikzylinder ausgebaut worden war, konnte das Fahrerhaus zurückgezogen werden.
Um ca. 21:30 hatten wir Rainer wieder zu Hause angeliefert und Andreas und ich saßen noch bis ca. 23h bei einem Feierabendbier zusammen. DIESE Hilfe soll erst einmal eine andere Werkstatt nachmachen!
Mit dem „Bild“ bin ich sehr zufrieden!
Der TÜV-Termin in Freyung am 12.10. war ruck-zuck erledigt, die Messung ergab 83dB statt eingetragener 90 dB bei 2.000 U/min. Beim Fahren macht sich die reduzierte Lautstärke sehr angenehm bemerkbar.

Am 24.07. wurde dann bei Schad ein neuer Hydraulikzylinder eingebaut und in dem Zusammenhang auch die nach 40 Jahren stark verrosteten Hydraulikleitungen erneuert.

Für Fahrten in Gegenden ohne ausreichend Internetverbindung und da ich für die Firma dringend darauf angewiesen bin, habe ich mir eine Starlink-Schüssel zugelegt und modifiziert.

Die originale Schüssel hat einen Fuß und motorische Ausrichtung zu den Satelliten. Letzteres benötigt man aber wohl nur für manche Gegenden. Außerdem lässt der Fuß eine Montage auf dem Wohnmobildach nur unter Höhenverlust zu bzw. man ist gezwungen es immer wieder auf- und abzuhängen. Daher habe ich mir bei Star-Mount ( https://star-mountsystems.com ) eine Box bestellt, in die ich die originale Starlink-Schüssel einbauen kann.

Die Bestellung bei Starlink ging einfach und schnell, das gute Stück kam schnell und der Router und die Schüssel waren schnell aufgebaut und verbunden. Es folgte ein kurzer Test zu meiner Zufriedenheit – denn nach den nächsten Schritten erlischt jegliche Garantie!!

Ferner habe ich mir bei einer Ukrainischen Firma ABPro ( https://www.abpro.tech/en/shop/poe-adapter-for-starlink-10-27v/ ) einen PoE-Adapter besorgt, denn ich will den originalen Starlink-Router, der die Schüssel mit Strom versorgt nicht nutzen. Für den PoE brauche ich nur 12 – 24V und nicht meine beiden Wechselrichter mit insgesamt 5,5kW – die auch entsprechend Leerlaufstrom ziehen.

Als Router habe ich GL-iNet AX3000 WiFi 6 Router bestellt, der läuft mittels USB, also auch einfach über 12V/24V realisierbar. Mal sehen ob er taugt.

Nachdem die Box von Star-Mount endlich kam, habe ich mit der sehr detaillierten Einbauanleitung unter https://star-mountsystems.com/pages/contact (dort kann man sie unter „Flat Mount Instructions“ laden) und mit den Anreißhilfen Schnittlinie markiert.

Wobei Anreißhilfen scherzhaft gemeint ist!! Es lag ein Isolierband und Filzstift bei. Man lege den Filzstift flach auf einen Tisch und fahre dann mit dem Filzer in der gegebenen Höhe um die auf der Oberseite liegende Schüssel herum. Danach mit dem Dremel herzhaft hinein – wobei es schon nervenaufreibend ist, denn einmal abgerutscht und die Schüssel ist Schrott!

Zusätzlich habe ich auch noch auf die Anleitung auf Youtube https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=XVp9fYBKZfI zurückgegriffen.

Aus dem Fuß muss man dann noch das Kabel herausziehen und in die Box einkleben, möglichst so, dass es wasserdicht ist!! Ich musste mehrfach den Schüsselrand nachschleifen (mehr Material abtragen) damit der Rest in die wirklich SEHR flache Box passt.

Danach erneuter Test, ob man mit dem Dremel nicht doch was beschädigt hat und siehe da – super Verbindung! Hinweis: Bis es endlich läuft, dauerte es ca. 15 Minuten! Also nicht zu schnell in den Müll werfen! 😊

Mehr als Wasser = überflüssig. Der nicht mehr benötigte Starlink-Router.

Jetzt den Stecker des Kabels, das in den original Starlink-Router geht, abgeschnitten. Ich habe für erste Tests die letzten 50 cm abgeschnitten und danach auf beide Enden einen RJ45-Stecker gecrimpt. Zur Not kann ich also mit einem Buchse-Buchse Adapter den originalen Starlink-Router weiterverwenden.
Hinweis für „Nachbauer“ mit Hirose-Zange: Man benötigt für die Crimpung der Zugentlastung die Gesenke I und I. Der Stecker-Typ ist T568B.
Der originale Stecker von Starlink ist wohl ein modifizierter USB-C, allerdings mit Richtungsorientierung (ähnelt einem Micro-USB Stecker).

Sicherheitshalber vor der endgültigen Montage der Schüssel etc. noch einmal einen Funktionstest mit PoE, WLan-Router und Schüssel gemacht. Läuft! Schüssel gab keine Rauchsignale und Up- und Download sind super.

Unter die Schüssel habe ich 2 Aluschienen montiert, rechts und links 2 mal die Verschraubungen raus und durchgebohrt und an den Stellen in den Aluschienen 6 mm Gewinde geschnitten. Die Aluschienen werde ich dann auf dem Dach des Koffers vor den Solarpanelen aufkleben. Somit kann ich die Schüssel wenn nötig einfach demontieren. Sollte Kleber an die abgeflexten Schraubenenden kommen, dient dieser auch gleich als Schraubensicherung! 🙂

Am 18.12.23 Big Foot in die Halle von Freunden gefahren um dort das „Dishy“ aufzukleben. Für die Kabeldurchführung musste ein Solarpanel losgeschraubt und verschoben werden. Die Länge des „Dishy“ passte mit 55 cm perfekt bis zur Front der Kofferschräge und der Stecker verschwand gesichert unter dem Ast- und Kabelabweiser. Es folgte Verlegung des Kabels im Innenraum. Am nächsten Tag wurde der RJ45-Stecker gecrimpt – LÄUFT!
Ferner ging es darum die beiden großen Wechselrichter (Gesamt 5,5 kW, selbst bei einer optimistischen Leerlaufspannung von 1% permanent 55W!!) nicht immer einschalten zu müssen, wenn ich am PC arbeite oder fernsehe. Daher habe ich einen zusätzlichen Wechselrichter mit 250W eingebaut und verkabelt. Darüber laufen jetzt:
1. Ladegerät Laptop
2. Monitor
3. Lautsprecher mit Verstärker (wird aktuell aber nicht verwendet)
4. eine zusätzliche Steckdose für weiteren Laptop
Der kleine Wechselrichter lässt sich über einen Schalter ausschalten, außerdem hat er eine automatische Ausschaltung bei Leerlauf. Das sollte den Stromverbrauch erheblich reduzieren.

Und fürs Protokoll der Vollständigkeit halber: Die Rückfahrkamera hatte den Geist aufgegeben. Wegen der geheizten Halle die Gelegenheit genutzt und die Neue am 20.12.2023 montiert und angeschlossen.

2024


Januar:
Der Lagerbock der Lichtmaschine (100A, 24V) war wohl den Belastungen auf Dauer nicht gewachsen (?). Der musste erneuert werden.
Auch der Lenkstockhebel war dahin und die Rückstellung des Blinkers funktionierte daher nicht mehr richtig. Das nervte besonders aufgrund der immer weiter wachsenden „Flut“ von Kreisverkehren – daher wurde dieser auch erneuert.

März:
Der neue Lenkstockhebel hat auch die Funktion „Scheibenwaschanlage“. Schon vor Jahren hatte ich den Schalter an der Fußpumpe dazu verwendet die Scheibenwaschpumpe zu betätigen. Das Kabel habe ich zu auf dem zusätzlichen Kabel des Lenkstockhebels .umgelegt.

Die Solarpanels hatte ich bis auf den seitlichen Rand des Koffers montiert um in der Mitte ein möglichst breiten Spalt zum Durchgehen zu erhalten. Allerdings waren durch stärkere Äste bereits 2x die Befestigungsprofile der Solarpanels beschädigt. Daher habe ich die Panels so weit wie baulich möglich nach innen versetzt (ca. 1,5 cm).

Die Batterien haben bereits nach 4 Jahren den Dienst quittiert. Daher wurde neue angeschafft und verbaut. Ich hoffe, dass die neuen nun wirklich die zugesicherten 1.000 bis 1.200 Zyklen durchhalten.

Bei der Aktion „Edelstahlauspuff“ hatte ich darauf bestanden, dass der Auspuff unter dem Fahrzeug endet um einen weiteren Ausschnitt in der Abdeckplatte des Zusatztanks zu vermeiden. Eine Erhitzung des linken Hinterrads war aus meiner Sicht mit 0,1 Bar zu vernachlässigen. Vor allem da bei längeren Fahrten im Sommer die Auswirkung von Sonneneinstrahlung bis zu 0,2 Bar ausmachte. Allerdings verrußte das Fahrzeug unterflur und ab dem Hinterrad sehr stark. Das war besonders unangenehm, wenn man beim Öffnen der hinteren Stauklappe nicht daran dachte. Schwarze Finger waren das geringere Problem, verdreckte Kleidung war auf Reisen aufwendiger. 🙂
Andreas Obermüller von „Mogauspuff“ hatte sich aber angeboten, dieses Problemchen schnell zu beheben und daher hatte ich auf der Tour zu Kloster Andechs und Bayern einen Schlenker zu ihm gefahren.