Samstag 12.10.24: Aufbruch nach Frankreich. Ca. 30 km westlich hinter Dijon fanden wir einen Stellplatz für die Nacht.

Sonntag 13.10..24: Wir versuchen das Bielefeld Frankreichs zu finden! Bielefeld gibt es ja bekanntlich nicht. Von dem Ort, den wir besuchen wollen, weiß keiner wo er ist bzw. ihn kennt keiner! Vgl. „Asterix und der Arvernerschild: Keiner weiß wo Alesia liegt!!“ Wir haben es aber trotzdem gefunden! 🙂
Das Museum hat uns sehr gefallen, es befindet sich unterhalb der Stadt.

Nachdem wir in dem Museumsrestaurant erstaunlicherweise ein richtig gutes Menue gegessen hatten, ging es hoch auf den Bergrücken, auf dem sich die historische Stadt befand (und auch heute noch eine Stadt ist). Nach der Niederlage von Vercingetorix wurde der seit den Neolitikum besiedelte Bergrücken von Caesar nicht zerstört. Reste der römischen Siedlung finden sich in der Nähe des Denkmals, das von Napoleon III erbaut worden war.

Bevor wir auf die A6 fuhren, passierten wir Semur, wo wir von dem Anblick der alten Stadt ganz begeistert waren. Kurz hinter Auxere war eine alte Windmühle. Überhaupt hatten wir kurz vor Alesia eine Wasserburg passiert, ein kleines Schloss und auf dem Weg zu unserem nächstem Ziel (Guedelon) fanden wir noch etliche tolle Ecken und Hinweistafeln auf lohnenswerte Ziele.

Montag 14.10,24, Guedelon: Nachdem wir am Vorabend noch bis zum Gelände von der Burg Guedelon gefahren waren, besuchten wir dieses tolle Beispiel von experimenteller Archäologie am heutigen Tag. Toll was hier seit 1997 erschaffen worden ist: Ein Burg-Nachbau wie aus dem 13ten Jahrhundert nur mit damaligen Mitteln. Auch die pädagogische Betreuung für Schulklassen ist beachtenswert.

Am Nachmittag ging es dann noch über Sancerre weiter nach Bourges, das wir morgen erlaufen wollen.

Dienstag 15.10,24, Bourges: Vom Stellplatz in die Stadtmitte war es ein guter Kilometer. Die vielen alten Gebäude haben uns sehr gefallen, die Kathedrale ist riesig.
Am späten Nachmittag waren wir nach fast 10 km Fußweg wieder am WoMo, wo wir noch für eine weitere Nacht bleiben werden.

Mittwoch 16.10,24, Limoges: Da uns ja noch 3,5 Wochen zur Verfügung stehen, haben wir heute noch einen Zwischenstopp in Limoges eingelegt.

Zum Übernachten hatten wir uns das schöne Chateau de Forsac ausgesucht.

Donnerstag, 17.10.24 machten wir in Brive Station, ein ganz nettes Städtchen aber es hat uns nicht aus den Socken gehauen – OK, vielleicht lag es auch an dem Dauerregen.

Freitag, 18.10.: Lascaux war unser heutiges Ziel. Unterwegs sahen wir jede Menge Brücken die von den Regenmassen fast überflutet waren und etliche Häuser an den Flüssen, die bereits im Wasser standen.
Wir hatten uns Lascaux IV ausgesucht. Vor über 30 Jahren war ich in Lascaux II gewesen (das man immer noch besuchen kann!) und ich habe es als eindrucksvoller in Erinnerung. Aber vielleicht ist die lange Zeit auch „schuld“ daran oder aber, dass die „tollen“ High-Tech“ Audioguides 1. nicht ausreichend erklärt wurden und zumindest unsere jede Menge Probleme bereiteten. 🙁

Samstag, 19.10.24: Sarlat! Was für eine tolle Stadt! Als wir ankamen, gingen wir zuerst die zentrale Straße durch die Altstadt, wo der samstägliche Markt abgehalten wurde (Nippes, Andenken etc.). Wir dachten daher zuerst, dass trotz der schönen alten Häuser, es ähnlich wie Brive wäre (also uns nicht so begeistern würde). Aber als wir dann links und rechts in die Straßen einbogen, waren wir begeistert. Der Kommentar in den Romanen von Martin Walker, dass man jederzeit mit Musketieren rechnen kann, die einem aus einer der Gassen entgegenkommen, war berechtigt.

Sonntag, 21.10.24: Die Gärten von Eyrignac waren die erste Etappe.

Vorbei an jeder Menge toller Ecken, u. a. Schloss du Roch fuhren wir durch das Tal der Vezere zur Grotte de Bernifal. Eine der zwei mir bekannten steinzeitlichen Höhlen, die man noch original besichtigen kann. Der Enkel des Entdeckers und Besitzer des Landes machte persönlich eine exklusive Führung nur für mich.

Zeichnungen von Mamuts (Bild 1), Strichzeichnungen von 2 Händen, die größere wohl von einem Mann, die kleinere wohl von einer Frau werden als Hochzeitsversprechen gedeutet (Bild 2) und ein Porträt einer Frau, wobei wie so oft bei den Steinzeitlichen Künstlern die Formen der Felsen optimal genutzt wurden (Bild 3).

Der Schlafplatz eines Höhlenbärs mit Kratzspuren der Tatzen, ein Pferd mit Trense (somit wahrscheinlich domestiziert) und die vermutliche Darstellung von einer Hüttenkonstruktion, ein plastisches Bild von einem Höhlenbär, waren nur ein paar der fantastischen Zeugnisse unserer Ahnen. So nah und direkt kommt man den Originalen wohl sonst kaum noch!

Weiter ging es ca. 7 km bis nach Les Eyzies, wo wir bei einem tollen Sonnenuntergang essen gingen.

Montag,21.10.24: Das Museum und ein Bummel durch die faszinierende Stadt standen auf dem Programm. Nachmittags ging es dann nach Le Bugue, das dem fiktiven St. Denis von den Romanen von Martin Walker als Vorlage dient.

Dienstag, 22.10.24: Markttag in Le Bugue (Bild 1), das in den Bruno-Romanen als St. Denis bekannt ist. Bild 2: Vor Brunos Lieblingscafé, Bild 3: In einem Roman taucht ein Afrikaner auf, der dem Café Konkurrenz macht, das muss wohl die Vorlage gewesen sein. Der Petit Cafe war jedenfalls super (1,30€), Bild 4: Über die Vezere zurück zum Stellplatz, im Hintergrund der Markt, das Türmchen rechts ist von der Mairie, Bild 5: Vor der Cave, wo Bruno seinen Wein kauft (und wir auch!! 😊). Richtung Osten ging es noch bis Beynac-et-Cazenac, allerdings war der Stellplatz nicht eben, daher wieder Richtung Westen. Stehen jetzt in der Nähe von Bergerac, in Montbazillac, haben gerade ein Weinpröbchen hinter uns.

Mittwoch, 23.10.24: Der Stellplatz bei einem Winzer in Monbazillac bot einen tollen Aussicht am Abend und am Morgen.

Von hier ging es nach Bergerac, der Heimatstadt von Cyrano de Bergerac. Die Stadt an der Dordogne konnte mit ihren alten Häusern und kleinen Gassen begeistern! Das vorletzte Foto zeigt eine Mittelalterliche Waschstelle am Fluss, das letzte eines der 30 ältesten „Cafe“’s Europa, es stammt aus dem Jahr 1822.

Donnerstag, 24.10.24: Perigieux stand heute auf dem Programm, eine sehr schöne Stadt an der L’Isle. Fast 8 km haben wir abgelaufen! 🙂

Freitag, 25.10.24.: Heute habe ich den gallo-römischen Teil von Perigueux angesehen, einfach beeindruckend. Abends ging es dann nochmals bei strömenden Regen zum Essen in die Stadt – super-lecker aber die Menge war schon anstrengend! 🙂

Samstag, 26.11.24.: Keine 30 km weiter nach Norden war Brantome, ein sehenswertes Örtchen, dessen Altstadt von einem Fluss umschlossen ist. Das Kloster geht auf Karl den Großen zurück!

Sonntag, 27.10.24: Ohne Regen ging es Richtung Osten, auf dem Weg mussten wir einfach anhalten, um die Burganlage von Exideuil zumindest zu fotografieren. Weiter ging es inzwischen sogar mit Sonne durch das schöne Perigord nach Hautefort, einem sehr kleinen Städtchen mit umso größerem Schloss! Hier hatte man inzwischen die Kellergewölbe bereits für Halloween vorbereitet!

Das kleine Dorf St. Robert aus dem frühen Mittelalter war keine 20 km entfernt und nach einem Bummel mit tollen Eindrücken auch von der romanischen Kirche übernachteten wir hier auf dem schönen Stellplatz.

Montag, 28.20.24: Exideuil hatte es uns angetan, wir wollten es unbedingt ansehen. Der Ort hat schöne alte Häuser und Gassen, gegenüber anderen Orten hat er aber wohl nicht die Anziehungskraft. Daher ist der Ort eher verschlafen, die Gebäude nicht so herausgeputzt für die Touris – schade eigentlich.
Von hier ging es dann noch einmal nach Montignac. Zum einen wollte ich noch einmal Lascaux II besichtigen (Lascaux IV hatten wir ja schon relativ früh am Anfang der Reise besichtigt), zum anderen brauchte ich einen ebenen und trockenen Stellplatz für die Fehlersuche am 6-Gang-Split Getriebe: Die hohe Gruppe lies sich nicht mehr aktivieren. Am Rollenhebelventil war der Hebel weg! Nach der Heimkehr wird mir also nicht langweilig! 🙂

Dienstag, 29.10.24: Wir hatten uns für eine weitere Übernachtung auf dem Stellplatz in Motignac entschieden, es war schön ruhig und gut gelegen. Um 14h machte ich mich mit der „Suzi“ auf dem Weg zu Lascaux II, wo ich vor über 35 Jahren schon einmal gewesen war. Nett fand ich das Denkmal, wo der Eingang zur Höhle von einem Hund der 4-köpfigen Gruppe entdeckt worden war.

Mittwoch, 30.10.24: St. Leon war heute unser erstes Ziel. Ein kleines Örtchen an der Vezere, aber mit schönen alten Häusern und einigen wirklich herausragenden Gebäuden, u. a. eine romanische Kirche.

Commarque war wie Kinderüberraschung, 3 auf einmal! 🙂 Steinzeitliche Funde (leider war die Höhle nicht zugänglich), mittelalterliche Festung mit aktuellen aber sehr vorsichtigen Renovierungen, tolle Landschaft.

Donnerstag, 31.10.24: Eigentlich wollten wir noch bis nach Le Bugue weiterfahren aber 5 km vorher war uns schon vor ca. 2 Wochen ein tolles Schloss mit Park aufgefallen. Hier steuerten wir den Parkplatz an, wo wir dann auch übernachteten und am Morgen die Besichtigung machten. Ein toller Park mit teilweise gewaltigen Bäumen (ich wurde bei dem Sequoia sogar zum Tree-Hugger! 🙂 ) und einem sehr schönen Schloss.
Anschließend ging es nach Le Bugue wo wir in einem Restaurant an der Vezere zu Mittag aßen.

Freitag, 01.11.24: keine 8 km nach Westen liegt Limeuil, ein traumhaft schönes Dorf mit ca. 400 Einwohnern am Zusammenfluss von Vezere und Dordogne.

Unser Nachtquartier bezogen wir in Tremolat, wo wir abends in einem Bistro essen gingen, das zum Sterne-Restaurant Vieux Logis gehörte – allerdings wesentlich günstiger! 🙂

Samstag, 02.11.24: Cadouin, ein mittelalterlicher Ort mit ca. 400 Einwohnern aber einem sehr großen romanischen Zisterzienser-Kloster und einem der schönsten Kreuzgänge, die ich seit langen gesehen habe, waren unser erstes Ziel.

Auf dem weiteren Weg passierten einen weiteren der unzähligen tollen Orte (St. Avit-Senieur) im Perigord, wo wir nur kurz anhielten, um ein Foto von der imposanten Kirche zu machen.

Unser Ziel für heute war eine der sogenannten hier häufig vorkommenden Bastiden-Orte. Im 15. Jahrhundert wurden Siedler angelockt, Orte zu gründen und als Befestigungen gegen die Engländer bzw. die Franzosen auszubauen – je nachdem, von wem sie dafür Steuerfreiheit und andere Privilegien erhielten. Die Orte wurden daher schachbrettartig angelegt und stark befestigt – so wie z. B. Monpazier. Der hiesige Marktplatz war ein echtes Highlight!

Sonntag, 03.11.24: Die Bastidenstadt Belvès war das erste Ziel des Tages. Verwöhnt von den vorherigen Dörfern blieben wir trotz der tollen Eindrücke nicht so lange.

Wir steuerten La Roque Gageac an, eine faszinierende Stadt. Bei 22°C und strahlenden Sonnenschein genossen wir die Landschaft und den tollen Ort. Nach einen sehr guten Essen im „Belle Etoile“ verbrachten wir hier die Nacht.

Montag, 04.11.24: Eine weitere „Plus Belle Village“ mit gewaltiger Burg und toller Aussicht: Castelnaud!

Keine 4 km weiter war das Schloss Les Milandes, dass einst Josephine Baker gehört hatte. Viele Erinnerungsstücke an die bemerkenswerte Künstlerin, eine Raubvogelflugschau, … . Von hier ging es die 12 km retour zu unserem gestrigen Stellplatz in La Roque Gageac an der Dordogne.

Dienstag, 05.11.24: Domme war heute unser erstes Ziel. Eine der vielen Bastiden-Orte, die in der Saison wahrscheinlich erbarmungslos überlaufen ist. Auf jeden Fall hat man von hier fantastische Ausblicke neben den vielen historischen Gebäuden.

Rocamandour war dann das letzte Ziel für heute, aber allein der Weg dorthin war gespickt mit traumhafter Landschaft und tollen Orten, u. a. Montfort und Belcastel.

Mittwoch, 06.11.24: Leider war es bis 11:30h noch neblig, vor allem im Tal bei Rocamandour. Daher haben wir zunächst das Schloss besichtigt und sind erst nach dem „Spät“-Stück in die Stadt. Es war die beeindruckenste Stadt auf der ganzen Reise. Wie Schwalbennester waren die Gebäude und die Wallfahrtskirche an die steilen Wände gebaut. Die Stadt ist vielleicht etwas über 1 km lang, vielleicht 250 m breit aber über die gleiche Höhe gebaut!

Donzenac war unser Ziel für die Übernachtung und der mittelalterliche Stadtkern war auch sehr reizvoll.

Donnerstag, 07.11.24: In Donzenac wurden wir um 8h von einem Mitarbeiter der Stadt (?) darauf hingewiesen, dass wir hier nicht stehen dürfen. Hmmm, das Hinweisschild sagte lediglich, dass die Ver- und Entsorgung an einem anderen Platz ist. Wenn Übernachtungsverbot o. ä. dann wird das eigentlich immer ganz klar kundgetan. Na ja, ich sagte, dass wir in 1/2h sowieso weg wären und alles war gut.
Der Rest des Tages ging es Richtung Heimat, kurz vor Troyes steuerten wir einen Autobahnparkplatz an, wo wir auch einigermaßen ruhig schlafen konnten – trotz der vielen LKW in der Nachbarschaft.

Freitag, 08.11: Troyes hatten wir im letzten Jahr bei der Rückfahrt aus der Bretagne / Normandie bereits besucht und waren begeistert – leider hatte es in Strömen geregnet, so dass wir alles im Schweinsgalopp angesehen hatten. Dieses Mal wollten wir uns mehr Zeit lassen, zumal es ab 14h auch sonnig werden sollte. OK, Sonne war nicht, aber die Stadt hat uns erneut in ihren Bann gezogen. Die Häuser so alt und teilweise windschief, dass man sich fragt, wie die es schaffen noch nicht zusammengebrochen zu sein! 🙂

Samstag, 09.11.24: Troyes- dieses Mal aber endlich mal mit Sonne! 🙂 Eigentlich wollten wir weiter nach Nancy, da dort schöne Jugendstilgebäude sein sollen. Aber der Stellplatz muss wohl laut Kritiken sehr laut sein, da Jugendliche hier mit Ghettoblastern bis in die Morgenstunden feiern. Daher haben wir davon Abstand genommen und wollen es vielleicht mal mit Auto und Hotelbuchung später versuchen.

Auch die schönste Reise hat mal ein Ende – leider. Den „Schmerz“ konnte ich mit auf dem Rückweg gekauften Meeresfrüchten einigermaßen verdrängen. Ansonsten waren es schöne 4.100 km und knapp 900l Diesel.