01.05., Donnerstag: Der GEDANKE war:
1. die, die in den verlängerten Urlaub wollen sind schon gestern los!
2. an einem Feiertag fahren auch kaum LKWs!
3. freie Fahrt für freie Bürger.
Aber es kam anders als man denkt. 🙁 Trotzdem bin ich bis Calais gekommen, allerdings war der Wohnmobilstellplatz, den ich vor einem Jahr meinte gesehen zu haben, nicht auffindbar. 2 km hinter dem Fährterminal fand ich aber nach einer Ehrenrunde durch den Abfertigungsbereich im Industriegebiet einen Stellplatz, der auch ruhig war.

02.05., Freitag: Ich bekam die Fähre um 12h und war bereits um 13:30h in Dover.

Die ehemaligen Arbeitskollegen von Vinten in Bury St. Edmunds hatten leider alle schon was vor, als ich sie mit zugegebener Maßen seeeehr kurzen Vorlaufzeit (4h! 🙂 ) kontaktierte, ob sie Lust auf ein Bier hätten. Na ja, vielleicht klappt es bei der Rückfahrt mit rechtzeitigem Timing.
Somit blieb mir Zeit für einen Bummel von dem zwar etwas engen und für Big Foot ca. 1 m zu kurzen Stellplatz in der Innenstadt von Bury – er war sehr nah an der Kathedrale gelegen.

03.05., Samstag: Um 8h hätte ich ein neues Ticket ziehen müssen, also war (für mich!) frühes Aufstehen angesagt. Es ging Richtung Osten nach Norwich. In Salhouse bezog ich auf einem Parkplatz der Bahn und fuhr dann mit dem Zug in die Stadt, da dort Stellplätze lediglich für kleinere WoMos verfügbar sind.
Norwich hat eine beeindruckende Kathedrale und einen gewaltigen normannischen Wehrturm aus dem 11. Jh..
Heute war wohl ein größeres Fußballspiel, jedenfalls war die Stadt mit Fans reichlich gesegnet. Die Kathedrale und der Wehrturm waren aber nicht ihre bevorzugten Ziele! 🙂

04.05., Sonntag: Peterborough hat leider nicht einen WoMo-Stellplatz, der für Big Foot geeignet wäre. Überhaupt: Für Wohnmobile ist England im Vergleich zu Frankreich, Spanien etc. gelinde gesagt Sche….! 🙁
Es war aber wenig los, und so waren die „normalen“ Parkplätze reichlich vorhanden, allerdings durfte man max. 12h stehen, danach musste man wieder rausfahren und bei Bedarf erneut reinfahren. Totaler Mist. So habe ich mit einem 2h Ticket die Hauptsehenswürdigkeiten im Galopp abgelaufen. Die Kathedrale aus dem 11 Jh. war wirklich gewaltig!
Danach ging Richtung Nottingham wo ich bei einem Britt-Stops-Restaurant aß und übernachtete.

05.05., Montag: Sherwood Forest, mit den uralten Eichen, die in den Sagen um Robin Hood eine Rolle gespielt haben. Sehr beeindruckend – auch wenn ich den Hütewald im Reinhardswald mindestens ebenso beeindruckend finde. Anschließend ging es noch nach Lincoln. Leider wurde für das gesamte Stadtgebiet ein Übernachtungsverbot für Wohnmobile ausgesprochen, Bei einem Pub fand ich relativ nah am Zentrum einen Stellplatz mit direkt dabei liegender Bushaltestelle, die ca. 30 min. in die Innenstadt braucht. Dort bin ich dann auch Abends eingekehrt.

06.05., Dienstag: Lincoln hat sehr beeindruckende alte Bausubstanz. Reste von römischen Bauwerken, die Burganlage, die im 11Jh. auf den Resten der römischen Befestigung errichtet wurde (und wo eine der 4 noch erhaltenen Magna-Carta aufbewahrt wird), sowie eine wirklich gewaltige Kathedrale – ein Gebirge aus Stein. Und nicht zu vergessen, das einzige Brückenhaus in ganz England.

07.05., Mittwoch: York war das heutige Ziel. Auf einem P&R-Platz konnte ich mich sogar für die Nacht hinstellen, der Bus brachte mich im 1/4h Rhythmus in die Altstadt. Auch hier war es sehr beeindruckend mit den tollen Gebäuden und Straßen. York hat eine noch fast komplett erhaltene Stadtmauer!

08.05,, Donnerstag: York ist wie gesagt sehr schön und bietet sehr viel interessante Highlands. Der Altstadtkern ist in den meisten Teilen mit historischen Sehenswürdigkeiten gepflastert. Daher war heute noch einmal eine Tour mit dem P&R-Bus angesagt.

09.05., Freitag: Brimham Rock mit den Sandsteinfelsen war ein tolles Ziel mit vielen schönen Fotomotiven. Hat mich an den Pfälzer Wald erinnert, nur der rötliche Farbton fehlte. 🙂

Ziel und Übernachtungsziel war Richmond. Die Normannische Festung ist auf einem Bergrücken liegend und von der Größe hin ein mächtiges Machtinstrument der damaligen Zeit. Der Markplatz bietet ebenfalls sehr schöne Ansichten und auch gute Inn’s.

10.05., Samstag: Auf dem Parkplatz habe ich am Morgen einen ehemaligen Trucker getroffen, der mir versicherte, dass die Strecke nach Hawes problemlos mit Big Foot zu schaffen sei. Beim Start hatte ich noch mal einen sehr schönen Blick auf Richmond und der Burg. Bei Hawes ist auch der höchste Wasserfall Englands mit 30 m. Er kam im Robin Hood-Film mit Kevin Kostner vor, der sich unter dem Wasserfall badend von Maid Marianne beobachtet wird. Er ist auch der 2te Wasserfall den ich kenne, hinter dem man herlaufen kann. Hawes selber ist anscheinend ein sehr beliebtes Ziel aber aus meiner Sicht nicht so reizvoll.
Relativ spät kam ich auf einem guten Picknickparkplatz bei Durham an: Viel Platz, eben, nicht verschattet (wegen Starlink).

11.05., Sonntag: Eine der tödlichen Männergrippen hat mich umgemäht! Daher den ganzen Tag viel geschlafen und sonst nichts auf dem Stellplatz unternommen.

12.05., Montag: Es geht mir etwas besser, bin optimistisch es zu überleben! 🙂 Daher heute auf den P&R-Parkplatz von Durham gefahren und von dort mit dem Bus in das Zentrum. Tolle Stadt, Unesco-Weltkulturerbe mit toller Kathedrale und Burg (heute Uni, daher nur mit Tourguide zu besichtigen). Nach 6 km Fußweg wieder ziemlich groggy und retour zum vorherigen Parkplatz.

13.05., Dienstag: Am „Angel of the North“ ging es nach Newcastle. Ein toller Stellplatz direkt am Fluss Tyne war mit etwas Umleitungsstress und Umgehung der Umweltzone schließlich gefunden. Der Stadtrundgang war teilweise recht anstrengend weil der Tyne eine tiefe Schlucht geschaffen hatte. Daher auch die vielen, zum Teil sehr beeindruckenden Brücken.

14.05., Mittwoch: Heute Geschichte bzw. Kultur ca. 45 km Richtung Westen: Der Hadrians Wall. Erstes Ziel war das Kastell Vindolanda mit Siedlung. Besonders beeindruckend fand ich das Museum.

Wieder Richtung Osten kam Housesteads Roman Fort

Kurz bevor ich dann bei einer Farm zu einem schönen Stellplatz mit Ver- und Entsorgung erreichte, kam ich noch an einem Mitras Tempel vorbei.

15.05. Donnerstag: Von der Farm ging es noch mal ein paar Kilometer zurück, da ich am Vortag auf dem Weg einen tollen Ausblick auf den Hadrians Wall gesehen hatte, aber nicht fotografieren konnte.

Um Chesters Roman Fort am Vortag zu besichtigen kam ich zu spät, also heute dorthin. Mit der Lage direkt am Fluss Tyne war es strategisch sehr wichtig und hatte eine Steinbrücke schon im 1 Jh. n. C.:

Bevor ich einen Stellplatz bei Alnwick ansteuerte war noch das Schloß-ähnliche Anwesen Cragside das nächste Ziel. Errichtet wurde es von einem sehr reichen Industriellen mit für damalige Verhältnisse extrem moderner Ausstattung. Selbst mich beeindruckte der sehr schöne und imposante Park.

16.05., Freitag: Das Alnwick Castle muss wirklich sehenswert sein, aber eine Eintrittskarte für knapp 30€ war mir dann doch zu heftig – selbst wenn ich für 1 Jahr Zugangsberechtigung hätte. So sah ich es mir von außen an und die Kirche aus dem 11 Jh. war auch sehr schön.

Von Lindisfarne hatte ich schon so viel gehört: „Berühmt“ wurde es zumindest für mich durch den ersten dokumentierten Überfall von Wikingern im Jahr 793. Die damalige Kirche war aus Holz, somit sind die heutigen sehr schön anzusehenden Ruinen aus dem 11 Jh.. Das „Holy Island“ ist eigentlich eine Insel, die heute mit einem Damm mit dem Festland verbunden ist – aber bei Flut immer wieder zur Insel wird. Dementsprechend kann man nur zu bestimmten Zeiten den Damm befahren – oder aber auch nicht!

Danach stand Schottland auf dem Programm, Kelzo mit der romanischen Kirchenruine aus dem 11 Jh. war das Ziel.

Jedburgh steuerte ich zwecks Übernachtung an, Morgen erfolgt die Besichtigung.

17.05., Samstag: Jedburgh ist ja nicht so groß, die Sehenswürdigkeiten waren schnell besichtigt: Auch hier eine Abtei aus dem 11 Jh. die mehrfach bis ins 16 Jh. zerstört wurde; ein Gebäude, in dem Maria Stuart gewohnt haben soll bevor sie 1587 in London hingerichtet wurde sowie ein Stein mit religiösen Motiven, der angeblich aus dem 6 Jh. stammen soll.
Das nächste Ziel sollte Melrose werden, allerdings war dieser schöne kleine Ort vermutlich wegen dem Samstag total überlaufen und kein Parkplatz für Big Foot zu finden. OK, ich habe die Kirche aus dem 11 Jh. (mehrfach zerstört … man kennt es langsam! 🙂 ) gesehen – also weiter.
Kurz hinter Melrose gibt es 3 Brücken über den Tweed, nur die ganz neue ist noch in Betrieb. Von der Steinbrücke aus der Römerzeit (wegen des nahegelegenen römischen Forts und dem Weg nach Edinburgh) sind gar keine Spuren mehr vorhanden. Die auf dem Foto ist die Nummer 2!
Bei Edinburgh habe ich mir einen schönen Stellplatz mit fußläufiger Busverbindung in die Stadt gefunden und hier die Tour für morgen und übermorgen vorbereitet.

18.05., Sonntag: Heute Morgen ging es mit dem Bus nach Edinburgh rein, gute 30 Minuten Fahrt, danach dann die Füße platt gelaufen! 🙂 High-Street und Castle plus noch dies und das.

19.05., Montag: 2ter Tag in Edinburgh, die Sachen noch anschauen, für die die Schmerzgrenze meiner Füße gestern nicht ausgereicht hatte! 🙂 Die ersten beiden Fotos zeigen ein Haus aus dem 16 Jh. (damals als Kaufmannshaus mit Laden im EG), dass im das 20 Jh. an bis zu 55 Personen vermietet war.
Auf dem Friedhof der Kirche (Foto 6, mit den Roten Fensterläden und Tür) ist u. a. Adam Scott beerdigt („Wealth of Nations“).
Holyroodhouse war zu, da irgendein kirchliches Oberhaupt dort weilte – und mich hatte man natürlich vergessen, einzuladen! 🙂

20.05., Dienstag: Heute Mammutprogramm:
Die Britannia kurz aus der Ferne angesehen, in der Nähe leider kein Parkplatz.
Bei South Queensferry die tollen Brücken besichtigt (Foto 2 & 3).
House of Binns war leider geschlossen, also nur Besichtigung von außen (Foto 4).
Linlithgow Palace war auch als Ruine sehr beeindruckend (Foto 5, 6).
Danach ganz kurz bei Falkirk Foto von den Kelpies (riesige Pferdeköpfe) gemacht.
Danach noch vor Stirling das Schlachtfeld von Bannockburn (Schotten unter Robert the Bruce gegen Engländer im 14 Jh., Schotten hatten gesiegt) und dann Stirling mit der strategisch wichtigen Burg.

21.05., Mittwoch: Das Wallace-Denkmal bei Stirling konnte ich leider nicht besichtigen – der Parkplatz war für Big Foot nicht zugelassen. Außerdem war der Turm 68 m hoch und stand auf eine noch höheren Felsen. Selbst wenn ich den Übernachtungsplatz angefahren hätte und mit dem Motorrad hingefahren wäre, war mir das alles viel zu aufwendig. Der nächste sehr schöne Ort wäre Culross gewesen, angeblich hat der National Trust hier sehr viele Häuser restauriert. Dummerweise waren die Zugangsstraßen alle ab 3t gesperrt. Auch hier habe ich darauf verzichtet, mit dem Motorrad hinzufahren.
Viele der schottischen Könige wurden im nächsten Ort – Dunfirmline – beigesetzt.

St. Andrews war sehr schön, endlich mal wieder Meeresluft riechen! Die Ruine der Kathedrale ist sehenswert, ebenso das Castle direkt am Meer gelegen. Innerhalb der noch teilweise erhaltenen Stadtmauer mit Toren sind viele schöne, alte Häuser. Hier sind auch die Universitätsgebäude erwähnentswert!
Last but not Least ist St. Andrews das Mekka der Golfer, der hier angeblich von gelangweilten Schäfern erfunden worden ist, die mit ihren Hirtenstäben Schafsköddel weggeschlagen haben. Auch wurden hier die Regeln des Golfs festgeschrieben.
Es war zwar sonnig aber nur 13°C – die sich wegen des heftigen Winds wie 7°C anfühlten. Dennoch haben sich einige ins Wasser getraut!

22.05., Donnerstag: 45 km hinter St. Andrews liegt Aberlenmo, ein winziger Ort aber mit 3 sehr alten Steinen aus dem 8Jh. Der schönste ist der bei der Kirche.

Noch mal 50 km weiter nach Norden am Meer liegt das Castle Dunnottar, an 3 Seiten vom Meer umgeben und auch die Landseite ist sehr steil – ein idealer Ort für eine Burg. Hier wurden auch die Reichsinsignien im 16 Jh. aufbewahrt.

Die Fahrt endet hier für heute, da das Kupplungspedal Probleme bereitete! Heute Morgen hörte ich beim Kuppeln quietschende Geräusche. Als ich auf einem Parkplatz stand, sah ich, dass ein Sicherungsblech auf der Fußmatte lag. Sie hat den Ring-Halter der Feder auf dem Bolzen gesichert.
Um den Bolzen war ein winziges Rollenlager, welches durch den verschobenen Ring-Halter Rollenlager verloren hatte. Einige haben vielleicht auch hochgestanden, jedenfalls bekam ich den Ring-Halter nicht auf den Bolzen bzw. das Rollenlager. Es war auch gebrochen, daher habe ich es entfernt und konnte dann den Ring-Halter auf den Bolzen drücken. Das Sicherungsblech konnte ich wieder einigermaßen zurechtbiegen, aktuell hält alles. Hoffentlich so lange, bis ich wieder Mitte Juni in Deutschland bin.

23.05., Freitag: Die Bastelei von gestern hat zumindest bis heute gehalten – puuuh. Das Crathes Castle konnte also ohne Probleme angesteuert werden.

Von dem Daviot Stonecircle hatte ich mir etwas mehr versprochen. Dafür hatte ich bei Peterhead einen schönen Stellplatz direkt am Meer. Nun gut: Keine 500 m Richtung Süden entfernt ist ein großes Kraftwerk, auf der anderen Seite der Straße ein sehr großes Gefängnis – hängt halt alles von der Aufnahmeposition ab! 🙂 Und die Möwen lieben die Aussicht von dem Dach von Big Foot.

24.05., Samstag: Fraserburgh mit dem Leuchtturmmuseum war die erste Station. Das Nebelhorn würde sich bestimmt auch auf Big Foot gut machen: 16 mls Reichweite!!! 🙂

In Banff machte ich einen kleinen Zwischenstopp, der Übernachtungsplatz war Portgordon.

25.05., Sonntag: Elgin mit seiner Kathedrale aus dem 12 Jh. (natürlich wie fast immer in Zeiten der Reformation zerstört 🙁 ) war Ziel Nr. 1.

Bei Forres machte ich Stopp bei dem Suena Stone aus dem 8. Jh.. Über Inverness ging es die NC500 Richtung Norden.

Bei Wick hatte ich dann bei der alten Burgruine einen sehr schönen Stellplatz für die Nacht gefunden.

26.05., Montag: Eigentlich wollte ich noch mal retour, ca. 22 km südlich vom Stellplatz sind 2 große Megalit-Steingräber, in die man sogar reingehen kann. Leider waren die letzten 3 km ab 7,5t gesperrt. Das Motorrad rauszuholen war mir aber zu aufwendig, da ich dafür auch einen relativ ebenen Parkplatz hätte finden müssen, um es problemlos rauszuheben. Nun ja, es gab ja noch die 22 Steinkreise in der Nähe, Hill o‘ many Stanes (nein, kein Schreibfehler!). Aber die recht kleinen Steine waren schon fast vom Gas überwuchert! 🙁
Ca. 20 km im Norden vom Stellplatz war dann der Leuchtturm, der auch am nordöstlichsten Punkt Englands ist.

Danach ging es auf teilweise Single-Tracks (ca. 50%) auf der NC500 durch fantastische Landschaften Richtung Westen.

27.05., Dienstag: Da ich früh wach war, bin ich bei Durness zur Höhle am Meer gegangen, das waren hin- und zurück ca. 3 km die sich sehr gelohnt haben. Immerhin ist in einem der Höhlengänge ein Wasserfall!

Auf der gesamten heutigen Route waren fantastische Aussichten, was noch durch das Wetter verstärkt wurde. Teilweise regnete es stark, daher war die Sicht extrem klar, wenn die Sonne schien. Bei Kylesku war ein besonders schöner Ausblick.

Bei Ardvreck Castle hatte ich auch mal wieder Glück mit dem Wetter wie überwiegend am heutigen Tag.

Die Victoria Fälle waren den Stopp auf jeden Fall wert.

Heute habe ich bis zu meinem Ziel in Plockton ca. 240 km gefahren, die ersten 30 km waren einspurig aber sehr gut zu fahren. Aber die letzten 40 km waren wieder einspurig und seeehr anspruchvoll, vor allem nach 7h Fahrt. Aber der Ort war ein Juwel, sehr schön gelegen und zum Feierabend gönnte ich mir in einem Restaurant Fisch. Die Vorspeise war super lecker, bei den Miesmuscheln als Hauptgang fragte ich allerdings nach, ob sie mir nicht aus Versehen diese auch als Vorspeise serviert hätten. 🙁

28.05., Mittwoch: Die Fahrt zum toll gelegenen Eilean Donan Castle war auf der westlich gelegenen (aber auch einspurig!) Straße wesentlich angenehmer. Hier kamen mir sogar 3 Sattelzugmaschinen entgegen, was auch immer die hier liefern oder abholen wollten! 🙂

Von hier war Loch Ness nicht sehr weit (40 km), selbst nach Inverness wären es nur noch einmal ca. 30 km gewesen. Aber so weit wollte ich gar nicht, Urquhart Castle stand auf meiner Liste. Aber ich hatte nicht online ein Ticket gebucht und der nächste freie Termin wäre erst eine Stunde später gewesen. Daher wieder retour entlang Loch Ness. Meine „Nessy-Köder“ zeigten keine Wirkung, daher auch davon keine Fotos! 🙁
Bei Fort Augustus waren mehrere Schleusen, die Loch Ness mit Loch Lochy verbinden.

29.05.: Donnerstag: Nachts hatte es angefangen, stark zu regnen. Als ich wach wurde regnete es immer noch und es sollte erst so ab 14h besser werden. Also habe ich mich noch mal rumgedreht – und bin erst kurz vor 12h wach geworden! Endlich mal ausgeschlafen!!! 🙂 Jetzt weiß ich, was mir die ganze Zeit gefehlt hatte!
Ich fuhr also von Fort William los Richtung Westen nach Glenfinnan, wo der als Harry-Potter-Brücke bekannte Eisenbahnviadukt ist. Nach 25 km angekommen regnete es immer noch, also erst einmal „spätstücken“, dann duschen, abwaschen, Motoröl nachfüllen. Letzteres schon ohne Regen und dann los zu Brücke. Das Wetter wurde immer besser und nachdem alle Fotos gemacht worden sind, langsam retour. Kurz vor dem Parkplatz hörte ich den Pfiff einer Eisenbahn, also wieder zurück – und tatsächlich, ich erwischte die Dampflokomotive von Hogwarts kommend! Nessie hatte ich zwar irgendwie verpasst, aber ich bin 100% sicher, dass Harry hinter den Scheiben mit dem „Magic Wand“ gewunken hatte! 🙂
Es ging wieder zurück nach Fort William zum Stellplatz von gestern, da die folgende Strecke anscheinend sehr wenig freie Stellplätze bietet – außerdem ist Vatertag und ich muss noch meine Bierration für heute schaffen! 🙂

30.05., Freitag: 160 km Richtung Süden nach Glasgow. Die Strecke war sehr schön – wobei ich zugeben muss, dass die Westroute ab dem nördlichsten Punkt Schottlands bis nach Plockton das bisherige Highlight waren und alles andere dagegen verblasst! Unterwegs 2 schöne Burgen, bei Oban ein Wasserstrudel vom Meerwasser und dem Fluss, dass hier über Klippen strömt und für den drittgrößten Meeresstrudel der Welt sorgt.

31.05., Samstag: Heute und morgen war Glasgow angesagt. Leider hat mich Glasgow ziemlich enttäuscht: Ein paar alte Häuser, dazwischen neue, hässliche Gebäude, vielfach schon wieder ungenutzt und bereits im Verfall begriffen. Die 2 Haupteinkaufsstraßen sind fein rausgeputzt, aber wehe man sieht in abzweigende Gassen.
Den zentralen George Square gestalten sie gerade neu: Er war komplett asphaltiert, jetzt werden wieder Rasenflächen, Sitzgelegenheiten etc. angelegt. Allerdings ist er dafür mit hohen Sichtsperren umgeben und die eigentlich recht schönen und wichtigen Gebäude rings um den Platz lassen sich somit nur schwerlich in ein gutes Bild bannen.
Die Kathedrale ist schön und ausnahmsweise ohne Eintritt zu besichtigen, die Leute die sich hier um die Besucher kümmern extrem nett! Allerdings ist sie bei Weitem nicht so groß wie andere in Schottland. Nach den Tabakboom bis zur Loslösung der USA von GB ging es wirtschaftlich schlecht, die industrielle Revolution wurde hier auch durch den in ca. 40 km von hier geborenen James Watt begonnen, die Schifffahrt und der Schiffbau gaben ein erneutes Hoch in der Wirtschaft – aber auch in sozialen Brennpunkten. Darunter leidet Glasgow anscheinend auch heute noch immer. Somit ist ein erneuter Besichtigungstermin morgen für mich nicht sinnvoll.